Hallo, mein Name ist Julia!
Ich bin momentan im 5. Semester meines dualen Studiums mit der Fachrichtung Maschinenbau. Während meiner Praxisphase des dritten Semesters konnte ich jeweils eine Woche spannende Einblicke von den Firmen Werz und Trost sammeln.
Die Firma Werz ist eine Spezialhärterei für den Werkzeug- und Formenbau. Da WAFIOS seine Bauteile zum Härten und Nitrieren dorthin schickt, konnte ich eine Woche lang ein Praktikum bei der Firma Werz machen und die Abläufe bei der Wärmebehandlung kennenlernen. Während des Praktikums wurde ich im Betrieb herumgeführt und mir wurden die Anlagen zum Vakuumhärten, zum Plasma-Nitrieren und zum Beschichten von Werkstücken gezeigt und die zugehörigen Prozesse erklärt.
Beeindruckend sind vor allem die großen Anlagen und die Dauer der Härteverfahren, die oftmals mehrere Stunden und über Nacht bei sehr hohen Temperaturen am Laufen sind und wiederholt angelassen werden um eine gewünschte Härte zu erreichen. Auch das Plasma-Nitrieren, bei dem die Randschicht eines Werkstücks mit Stickstoff angereichert wird, war sehr spannend zu sehen, da die Bauteile während des Prozesses von einem lila leuchtenden Schein umgeben sind.
Ebenso konnte ich die Härteprüfverfahren kennenlernen bei denen man mit einer Kugel oder einer Diamantpyramide die Härte des Bauteils misst.
Besonders interessant fand ich die Laborarbeit, bei der wir die verschiedenen Gefüge der gehärteten und nitrierten Bauteile unter dem Mikroskop betrachtet und die Dicke einer Titannitrid-Beschichtung mit einem speziellen Prüfverfahren gemessen haben. Die Dicke beträgt nur wenige Mikrometer und muss mithilfe eines Kalottenschliffs vermessen und berechnet werden.
Auch das einwöchige Praktikum bei der Modellschreinerei Trost war sehr spannend und ich konnte viel selbst machen. Das Unternehmen ist ein kleiner Familienbetrieb und es war somit eine komplett andere Arbeitsatmosphäre wie bei WAFIOS mit seinen knapp 800 Beschäftigten. Die Firma ist ein Modell- und Formenbauer und stellt unter anderem Gussformen für WAFIOS her.
In meiner Praktikumswoche habe ich in Handarbeit einige Teile aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und eine Negativform aus Holz gebaut. An meinem letzten Tag konnte ich damit dann ein Modell abgießen. Dazu haben wir aus verschiedenen Reaktionsharzen eine zähflüssige Masse hergestellt, die in die Form mit den eingelegten Kernen abgegossen wurde und anschließend in der Form ausgehärtet ist. Damit das fertige Modell aus der Negativform herausgeht, müssen dazu immer Formschrägen an allen Teilen angebracht sein.
Beeindruckt haben mich vor allem die großen Fräsmaschinen, welche Materialien mit einer Abmessung von bis zu 8 x 4 x 2 Meter bearbeiten können und den hohen Grad an Handarbeit, der beim Modellbau erforderlich ist. Auch fand ich sehr interessant, dass sie einzelne Aufträge zum Nachbau eines Oldtimers oder Landschaftsmodelles bekommen.
Die zwei Wochen in den beiden Unternehmen waren auf jeden Fall sehr spannend und haben viel Spaß gemacht. Super finde ich auch, dass ich in meiner Praxisphase noch andere Unternehmen kennengelernt habe!