Hallo, ich heiße David Berweiler und studiere Elektrotechnik - Automation an der DHBW Stuttgart seit September 2019 und bin somit momentan im vierten von sechs Semestern. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg bietet zusammen mit rund 2000 Partner-Unternehmen und sozialen Einrichtungen circa 60 verschiedene Bachelorstudiengänge, sowie vielseitige Masterprogramme, an. Die Studiengänge umfassen die Bereiche Wirtschaft, Technik, Sozialwesen und Gesundheit.
Die Bewerbung findet über einen der 2000 dualen Partner statt, in meinem Fall die WAFIOS AG. Zusammen mit diesem Ausbildungsbetrieb wird der Studienvertrag für die DHBW abgeschlossen.
Das duale Studium an der Dualen Hochschule ist anders als ein normales Hochschulstudium oder Universitätsstudium, geprägt, durch den ständigen Wechsel zwischen Praxis- und Theoriephasen. Circa alle 3 Monate wechseln die Studierenden zwischen Vorlesungen/Laboren an der Hochschule und dem Ausbildungsbetrieb. Das Studium ist zwar anstrengender als ein normales Universitätsstudium, da die Vorlesungen komprimierter sind (Ich habe im Moment 32 Zeitstunden Vorlesungen pro Woche) und keine vorlesungsfreien Phasen stattfinden, hat aber auch viele Vorteile. Die Praxiserfahrung im Unternehmen, gute Chancen am Arbeitsmarkt mit hohen Übernahmequoten, finanzielle Unabhängigkeit und kleinere Kursgruppen als an einer Universität waren für mich Gründe für ein duales Studium.
Da die Studiengänge akkreditiert und damit international anerkannt sind, sind die Studieninhalte ähnlich, wie die alternative an der Hochschule/Universität. Die Vorlesungen sind jedoch sehr praxisorientiert und nach meiner Erfahrung äußerst sinnvoll strukturiert: Jedes Semester hat zwar verschiedene Vorlesungen/Fächer, alle Fächer in einem Semester haben aber ähnliche mathematische Voraussetzungen. Im Studiengang Automation wurden im ersten Semester mathematisch hauptsächlich Matrizen und Lineare Gleichungssysteme verwendet, im zweiten Semester komplexe Zahlen, im dritten Semester hauptsächlich Systemtheorie und Differentialgleichungen. Die Voraussetzungen dafür wurden immer parallel zu den anderen Vorlesungen in den Mathevorlesungen erlernt. So werden die mathematischen Grundlagen immer vor deren Anwendung behandelt, was natürlich äußerst sinnvoll ist. Was Mathematik betrifft ist der Studiengang Automation zwar recht anspruchsvoll für ein Bachelorstudium, für diese Grundlagen ist aber ausreichend Zeit in den Mathematik-Vorlesungen in den ersten drei Semestern eingeplant.
Die Kursgrößen liegen an der Fakultät Technik zwischen 25 und 30 Studierenden. Labore und Vorlesungen werden von Professoren, Doktoren, wissenschaftlichen Hilfskräften oder auch im jeweiligen Feld arbeitenden Ingenieuren gehalten. Der Unterricht ist aber weniger Frontalunterricht als an der Universität mit mehreren hundert Studierenden pro Hörsaal, sondern eher wie Schulunterricht mit der Möglichkeit Fragen zu stellen und direkter Betreuung.
Die Vorlesungsthemen sind vielseitig und reichen von wirtschaftlichen Themen über physikalische und elektrotechnische Themen bis zur Informatik und Mikrocontrollerprogrammierung. Verschiedene in der Industrie gängige Programme und Simulationsumgebungen werden außerdem vorgestellt.
Ich würde das Studium jedem empfehlen, der Interesse an Mikrocontrollern und Signalen und Systemen hat. Ein starkes mathematisches Interesse würde ich außerdem empfehlen, da die mathematischen Grundlagen relativ anspruchsvoll sind.