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Das duale Studium in Fachrichtung Informatik / Informationstechnik

Hallo zusammen,

 

mein Name ist Mario. Nachdem ich im Sommer 2015 die Fachhochschulreife an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule erlangt hatte, begann ich im September die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei WAFIOS. Während meiner Ausbildung kam ich des Öfteren mit dem Programmieren von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) oder einem Mikrocontroller (Arduino) in Verbindung. Im dritten Ausbildungsjahr wurde mir dann bewusst, dass ich lieber einen Beruf ausüben möchte, der den Schwerpunkt Informatik hat.

Beim Recherchieren hat der duale Studiengang Informatik mein Interesse besonders geweckt. Als ich WAFIOS unter den dualen Partnern der DHBW gefunden hatte, suchte ich das Gespräch mit meinem Ausbildungsleiter Herrn Bez. Nachdem er mit der Personalabteilung und dem Leiter des ESK, Abteilung der Elektro- und Software-Konstruktion im Hause WAFIOS, gesprochen hat, stand dem dualen Studium nur noch das fehlende Abitur im Weg. An der DHBW darf man mit der Fachhochschulreife nur dann studieren, wenn man die sogenannte Deltaprüfung besteht. Nach erfolgreich bestandener Prüfung unterzeichnete ich den Ausbildungsvertrag, um im September 2018 mit dem dualen Studium zu beginnen.

Das duale Studium erfolgt im Wechsel von jeweils drei Monaten Theorie und drei Monaten Praxis. Die Theoriephasen der Informatiker*innen finden an der DHBW in Stuttgart am Rotebühlplatz statt. Da die Zugverbindung „relativ“ gut funktioniert und ich nicht alle 3 Monate den Wohnort wechseln möchte, wohne ich auch während der Theoriephase in Reutlingen. Mit dem Zug und der S-Bahn brauche ich ziemlich genau eine Stunde bis zur DHBW. Der Studiengang Informatik besitzt vier Ausrichtungen, von „allgemeiner“ Informatik über Computational Data Science und IT-Automotive bis hin zu meiner Studienausrichtung Informationstechnik. Jeder Kurs hat in etwa 25-30 Studierende und besitzt einen eigenen Raum, in dem die Vorlesungen gehalten werden. Die grundlegenden Vorlesungen, wie Mathematik, Theoretische Informatik oder Software Engineering, sind bei jedem Informatikkurs gleich. Dazu kommen noch die spezifischen Vorlesungsinhalte der einzelnen Studienausrichtungen. Im Falle der Informationstechnik sind dies Vorlesungen, wie z.B. Elektronik, Physik, hardwarenahe Programmierung oder Regelungstechnik. Am Ende jeder Theoriephase stehen dann die Klausuren an. Beim Studiengang Informatik ziehen sich die Vorlesungen i.d.R. nicht über mehrere Semester, sodass man den Stoff des vorherigen Semesters nicht wiederholen muss.

Während der Praxisphase arbeitet man in seinem Unternehmen. Dort bekommt man für jedes Studienjahr ein Praxisprojekt zugeteilt. Zu diesem Projekt fertigt man eine benotete, wissenschaftliche Arbeit an. Für gewöhnlich startet man im Rahmen des dualen Studiums im Ausbildungszentrum, um die Grundausbildung zu absolvieren. Später wechselt man dann ins ESK, um die studienbezogenen Projekte zu erarbeiten.

Das duale Studium bietet meiner Meinung nach mehrere Vorteile. Durch den Wechsel zwischen Theorie und Praxis wird man besser auf das spätere Berufsleben vorbereitet als durch ein normales Studium. Ein weiterer Vorteil ist das Gehalt. Man wird sowohl in der Praxis- als auch in der Theoriephase vom Arbeitgeber bezahlt, weshalb in der Theoriephase auch eine Anwesenheitspflicht besteht. Da der Arbeitgeber viel Zeit und Geld in seine dualen Student*innen investiert, stehen die Chancen gut, nach dem Studium übernommen zu werden. Wer bereit ist mehr Zeit in die Strecke zum Studienort zu investieren und straffe Vorlesungspläne nicht scheut, bringt wichtige Voraussetzungen für das duale Studium mit.