Hallo zusammen,
ich bin Carolin und befinde mich aktuell im 5. Semester meines BWL-Industrie Studiums bei der WAFIOS AG. Im Herbst letzten Jahres durfte ich im Rahmen meines Praxissemesters für vier Wochen bei der WAFIOS Tochter, der WSM, in Shanghai (China) arbeiten.
Am 19.10.2019 war es dann endlich soweit. Von Frankfurt aus startete abends meine weite Reise nach China. Nach einem angenehmen, aber doch recht langen 12-stündigen Flug kam ich am nächsten Tag in Shanghai an. Am Flughafen wurde ich auch gleich von Sophia, einer Mitarbeiterin der WSM, abgeholt und zu meiner Unterkunft gebracht. Dort wartete auch bereits schon Jasmin auf mich, eine Werkstudentin von WAFIOS in Reutlingen, die im Rahmen eines Auslandsemesters ebenso bei der WSM arbeitet und mit mir gemeinsam die Wohnung teilte. Wir wohnten in einem sehr schönen 4-Zimmer Apartment im sechsten Stock, welches sich zwischen dem City-Center von Shanghai und dem Office der WSM befand.
Die nächsten vier Wochen ging es dann für uns täglich mit dem Taxi ins Büro, welches zum Glück nur 20 Minuten entfernt war. Da wir immer erst zwischen 09:00 und 09:15 Uhr begonnen haben, konnte man morgens sogar fast ausschlafen ;) Allerdings war dann natürlich die Kernarbeitszeit in Shanghai nicht wie in Reutlingen bis 15:00 Uhr, sondern bis 17:30 Uhr.
Meine Tätigkeit für die nächsten Wochen war es, eine Schulung sowie ein kleines Handbuch über die Nutzung des WAFIOS-Produkt-Konfigurators vorzubereiten und diese am Ende des Aufenthaltes mit den Mitarbeitenden der Sales Abteilung durchzuführen um diese im Umgang mit dem Konfigurator zu trainieren. Ebenso sollte innerhalb der Schulung den Mitarbeitenden auch erklärt werden, wie der Auftragsabwicklungsprozess bei WAFIOS in Reutlingen funktioniert und wie Dateien und Dokumente am besten abgelegt werden sollen, damit eine Ordnung bei der Ablage entsteht.
Da wir meistens bis 18 Uhr arbeiteten und daher erst gegen halb sieben zuhause ankamen, blieb wenig Zeit ins City-Center von Shanghai zu fahren, da innerhalb der Rushhour eine einfache Fahrt auch mal 1,5 Stunden dauern kann. Aber dafür haben wir die Wochenenden immer optimal ausgenutzt. In unserem Apartment befand sich zwar eine Küche, jedoch war diese komplett leer. Da es sich für vier Wochen nicht gelohnt hätte komplett alle Küchenutensilien neu zu kaufen, sind wir jeden Abend in der Nähe entweder Essen gegangen, oder haben uns Essen und Trinken liefern lassen. Das konnten wir allerdings auch nur machen, weil das chinesische Essen quasi fast nichts gekostet hat.
Die Wochenenden haben wir immer genutzt, um etwas Sightseeing in Shanghai zu betreiben. Mit der U-Bahn sind wir dann circa 45 Minuten in das Zentrum Shanghais gefahren.
Gestartet haben wir meistens bei der Uferpromenade „the Bund“. Von dort aus hat man eine tolle Sicht auf die Skyline welche das Bankenviertel Shanghais abbildet. Steht man allerdings am Abend im dunklen auf der Uferpromenade, so ist der Anblick einfach atemberaubend schön: Die ganzen Wolkenkratzer leuchten in allen möglichen Farben, man sieht nur noch aufblinkende Lichter und man weiß gar nicht, wo man als erstes hinschauen soll. Was natürlich nicht fehlen darf ist, mit dem schnellsten Aufzug der Welt in das zweithöchste Gebäude der Welt (dem Shanghai Tower) zu fahren und von ganz oben den Ausblick auf Shanghai zu genießen.
Ein schöner Kontrast zum modernen, riesigen Bankenviertel bildet die französische Konzession, das kleine Viertel
„Xintiandi“. Dort kann man durch die kleinen Gassen schlendern, findet verschiedene Shops, Kunstgalerien und Restaurants, oder bewundert einfach nur die schönen kleinen Gebäude aus Stein. In
Xintiandi fühlt man sich tatsächlich eher als wäre man in Frankreich anstatt in Shanghai.
Nochmal komplett anders sieht es dagegen in „Tianzifang“ aus. Tianzifang ist ein Künstlerviertel in Form einer Fußgängerzone. Auch hier kann man stundenlang durch die schmalen Gässchen schlendern, und findet jede Menge Shops und Cafes. Die Fußgängerzone ist jedoch eher im chinesischen Stil.
Wer China so erleben möchte, wie er sich China vielleicht vorstellt, der sollte auf jeden Fall ein Abstecher im Yu Yuan Garden machen, sowie die Altstadt daneben besuchen. Dort findet man einen schönen Garten mit vielen Häuschen im chinesischen Stil, einen Teich mit Unmengen an Kois, kleine Souvenirshops oder chinesische Spezialitäten. Allerdings ist dieses Ziel sehr beliebt, und daher an den Wochenenden ziemlich überfüllt.
Am letzten Wochenende sind wir dann noch mit unserem Kollegen und unserer Kollegin der WSM, Kevin und Jennifer, in die Wasserstadt „Zhujiajiao“ gefahren, welche als das „Venedig von Shanghai“ bekannt ist. Dort haben wir unter anderem verschiedene Kunstausstellungen besucht und sind mit einem kleinen Boot auf dem Kanal gefahren. Das absolute Highlight in Zhujiajiao war ein Garten den wir besucht haben. Dieser war so riesig, so gepflegt und wunderschön, dass man aus dem Staunen fast nicht mehr rauskam.
Nicht nur jede Menge Sightseeing haben wir gemacht, auch gut gegessen wurde immer. Von Pekingente bis über den
traditionellen Hotpot war alles dabei. Auf Spezialitäten wie geronnenes Entenblut oder Hühnerfüße haben wir allerdings verzichtet ;). Die restlichen chinesischen Spezialitäten waren aber durchweg
immer sehr lecker!
In meiner letzten Woche hatten Jasmin und ich allerdings das klassische deutsche Essen bereits vermisst, so sind wir mit unseren Kolleginnen Jennifer und Sophia zur „Papas Bierstube“ typisch
deutsch Essen gegangen. So wie ich es immer faszinierend finde wie man mit Stäbchen überhaupt essen kann, so war meine chinesische Kollegin Jennifer begeistert, wie gut ich mit Messer und Gabel
umgehen konnte, was bei ihr nämlich ziemlich lustig aussah ;) Nicht nur wir fanden das Essen sehr lecker, auch die beiden Chinesinnen waren vom panierten Schnitzel mit Spätzle begeister
Als sehr schönen Abschied meines Auslandspraktikums lud der Geschäftsführer uns Studentinnen sowie die komplette Belegschaft der WSM zum gemeinsamen Abendessen ein. Alles in allem war die Zeit in
Shanghai einfach unglaublich. Ich hätte davor nie gedacht, dass die Stadt so schön und so vielfältig ist. Ich habe mich auch immer im Office so wohl gefühlt, da alle Kollegen und Kolleginnen
total hilfsbereit und freundlich waren, sodass man jeden Tag gerne zur Arbeit gegangen ist. Ebenso kann ich jedem, der die Chance bekommt ein Auslandspraktikum zu absolvieren, nur empfehlen diese
Gelegenheit auch zu nutzen. Es war einfach eine super Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Ich bin mir sicher, dass das nicht mein letzter Besuch in Shanghai war!