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Langeweile in der Theoriephase? - Carolin über ihre erste Theoriephase des dualen Studiengangs BWL-Industrie

 Liebe Leserinnen und Leser,

 

mein Name ist Carolin und ich studiere BWL-Industrie an der DHBW in Stuttgart. Momentan befinde ich mich mitten in meinem ersten Praxissemester bei meinem dualen Partner der WAFIOS AG in Reutlingen. In meinem Bericht möchte ich ein wenig über mein erstes Theoriesemester an der DHBW, das ich im Dezember abgeschlossen habe, berichten und Einblicke in mein duales Studium geben.

Die DHBW Stuttgart ist in viele verschiedene Standorte aufgeteilt. Alle befinden sich aber ziemlich zentral in der Stuttgarter Innenstadt. Mein Standort befindet sich im Herdweg, dieser ist zu Fuß circa 15 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Aus diesem Grund und dadurch, dass die S-Bahn-Verbindung, wenn sie ausnahmsweise mal pünktlich ist, ziemlich gut ist, hatte ich mich dafür entschieden noch zuhause zu wohnen und jeden Tag in der Theoriephase von Rottenburg nach Stuttgart zu pendeln. Da diese längere Fahrten eben nur alle 3 Monate anstehen, ist das im Prinzip machbar. Trotzdem habe ich vor für die kommenden Theoriephasen nach Stuttgart in eine WG zu ziehen, da durch die Fahrt schon enorm viel Zeit verloren geht. Empfehlenswert ist ein Studentenwohnheim, welches im Grunde wie eine ganz normale WG ist. Dort hat man nur den Vorteil, dass es zum einen günstiger, meist sogar zentraler ist und es leichter ist ein Zimmer zu bekommen, als in einer „normalen“ WG.

Bei dem Studiengang BWL-Industrie gibt es ca. 5 Kurse, in denen jeweils um die 30 Studenten sind. Die relativ geringe Anzahl an Studenten innerhalb der Kurse hat den Vorteil, dass man viel genauer und exakter auf die Fragen oder Verständnisprobleme der Studierenden eingehen kann. Das ist zumindest mein Eindruck. Zudem ist alles nicht so anonym. Man kennt jeden im Kurs und findet daher leicht Anschluss. Dadurch, dass die DHBW fast in der Innenstadt liegt, gibt es gute Möglichkeiten die Mittagspausen zu verbringen. Man kann entweder schnell runter in die Königstraße fahren, oder sich gegenüber beim Edeka/Bäcker etwas zum Essen holen. Da beides aber recht teuer ist, gibt es auch eine Kantine, die innerhalb von 5 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Das Essen schmeckt dort natürlich nicht ganz so gut wie in der WAFIOS Kantine ;), ist aber trotzdem lecker und vor allem günstig.

Die Theorie- und Praxissemester sind ca. ähnlich lang, also + / - 3 Monate. Teilweise kann ein Praxissemester aber auch länger gehen. Das hängt davon ab, was in dem Semester geplant ist, wie zum Beispiel bei manchen Firmen ein Auslandsaufenthalt. Was natürlich mit das Wichtigste ist, ist der Inhalt der Vorlesungen, also die Fächer. Diese gehen von Allgemeiner BWL, Recht, Materialwirtschaft, Englisch bis hin zu Mathe und Informationsbeschaffung (Marktforschung). Zudem muss man im ersten Semester auch zwischen den drei Fächern Vertrieb, Technik und International Business eines auswählen. Andere aus meinem Kurs haben von ihrem Betrieb vorgeschrieben bekommen, welches Fach sie wählen müssen, WAFIOS hat mir dabei zum Glück die Wahl gelassen. Die Fächer hat man nicht alle Semester durchgehend, manche fallen nach dem 1. Semester schon weg, manche kommen erst im 2. dazu und andere hat man nach dem 2. Semester nie wieder. In den späteren Semestern kann beziehungsweise muss man Fächer auch vertiefen. Diese können zum Beispiel Personalwesen, Controlling oder auch Marketing sein.

Der Vorlesungsplan ist im ersten und zweiten Semester noch recht vollgepackt. Grundsätzlich sind die Vorlesungszeiten immer von 9:00 Uhr bis 16:15 Uhr, teilweise aber auch mal von 8:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Trotz des vollen Vorlesungsplanes gibt es aber auch den ein oder anderen Tag an dem man nur bis 12:00 Uhr oder erst ab 13:30 Uhr hat, was in das Ganze dann noch ein wenig „Entspannung“ reinbringt. Vor und zwischen den Prüfungen haben wir zum Glück auch öfters ganze Tage frei. Laut Erfahrungen von anderen Studierenden wird der Vorlesungsplan nach dem 2. Semester überschaubarer, da viele Fächer eben weg fallen.

Was viele aber denken, ist, dass ein duales Studium viel stressiger als andere Studiengänge ist. Klar, in der Prüfungsphase ist es stressig; da ist der Aufwand auch zuhause natürlich ziemlich groß, da man sich einfach hinsetzen und lernen muss. Aber ist das bei anderen, nicht-dualen Studiengängen nicht auch so? Im ersten Semester war der Prüfungsstress mit nur zwei Prüfungen noch relativ überschaubar, was sich dann aber im 2. Semester sicherlich ändern wird. Wie stressig es für den Einzelnen wird, hängt natürlich davon ab, wann man anfängt sich vorzubereiten. In der Praxisphase ist es wieder entspannter, da man dort keine Prüfungen schreibt. Jedoch kann ich empfehlen, sich mindestens einen Tag in der Woche auszusuchen, an dem man sich eine oder zwei Stunden Zeit nimmt, um den Stoff des vorherigen Semesters zusammenzufassen, gerade in den Fächern, in denen der Stoff von zwei Semestern in der Prüfung abgefragt wird. Dann hat man schon Vorarbeit geleistet und muss das dann nicht noch im 2. Semester zusätzlich machen.

Ein Highlight im Studium ist für viele ein Auslandsaufenthalt. Auch bei der DHBW gibt es die Möglichkeit ein Theorieauslandssemester zu machen. Von Partnerhochschulen wie in Südafrika, Kanada, Argentinien, Portugal, Südkorea bis hin zu Australien oder Neuseeland ist alles dabei. Leider erheben viele Universitäten Studiengebühren, die nicht immer gering ausfallen, was deshalb einen großen Nachteil darstellt, aber einen trotz allem nicht daran hindern sollte.

Je nachdem, wie die Gegebenheiten sind, kann man eventuell auch ein Auslandssemester in der Praxisphase machen. Wer die Chance hat eine Zeit im Ausland zu verbringen, egal ob ein ganzes Semester oder nur ein paar Wochen, sollte diese auch nutzen. Denn das sind Erfahrungen und Erlebnisse, die einen natürlich beruflich, aber auch persönlich weiterbringen.

Abschließend kann ich sagen, dass das duale Studium sehr empfehlenswert ist, durch die vielen Vorteile, die es mit sich bringt: Zum einen ist es durch den 3 Monatswechsel von Theorie und Praxis sehr abwechslungsreich. Zum anderen sammelt man viele Praxiserfahrungen, was natürlich sehr gefragt und oft auch erwünscht wird. Dadurch dass man im Betrieb viele Abteilungen durchläuft, bekommt man einen guten Eindruck, welche Bereiche für einen nach dem Studium in Frage kommen würden und welche eher nicht. Was natürlich auch nicht schlecht ist, ist dass man beim dualen Studium eine Ausbildungsvergütung bekommt.

Ich hoffe, ich habe dem einen oder anderen das duale Studium durch meinen Beitrag ein wenig näher bringen können und konnte offene Fragen klären. Abschließend kann ich nur noch sagen: bewerbt euch, nutzt die Chance und vielleicht werdet ihr schon bald auch ein Teil der WAFIOS AG. Es lohnt sich!